Yoga
Die Begründer des Sivananda Yoga waren Swami Sivananda und Swami Vishnudevananda
Swami Sivananda (1887-1963)
war ein indischer Arzt und Heiliger. Er ging über seinen Heilberuf hinaus und begann sein Leben der Verbreitung des Yoga zu widmen. Er lehrte sehr klassischen Yoga, brach aber die alten Traditionen auf, indem er Yoga allen Menschen zugänglich machte: auch Frauen und Angehörigen der unteren Kasten. Außerdem veröffentlichte er über 200 Bücher, die er größtenteils auf Englisch verfasste, um sie einem größeren Publikum zugänglich zu machen. Seinen Schüler Swami Vishnudevananda schickte er mit der Aufgabe Yoga zu verbreiten in den Westen.
Swami Vishnudevanda (1927-1993)
war über 10 Jahre ein direkter Schüler von Swami Sivananda. 1957 reiste er auf die Bitte seines Lehrers nach Kanada und eröffnete dort das erste Sivananda Yoga Zentrum. Er sah den inneren Frieden als Voraussetzung für äußeren Frieden und begann Yogalehrerfortbildungen ins Leben zu rufen. Außerdem startete er Friedensflüge zu den Krisenherden der Welt um ein sichtbares Zeichen für mehr Toleranz zu setzen.

Sivananda-Yoga beruht auf den 12 Grundstellungen der Rishikesh-Reihe und ihren Variationen.
Er ist ein sehr ausgewogener Ansatz, der Körper und Psyche kräftigt, flexibler macht und in Balance bringt. Jedoch ist Yoga weit mehr als die Körperübungen: Er ist eine Lebensphilosophie, die uns auf den verschiedensten Wegen zur Vereinigung mit uns selbst führt.
Die fünf Grundpfeiler nach Swami Vishnudevananda sind:
- Yogastellungen
Die Yogastellungen oder Asanas, wie sie auf Sanskrit heißen, sind von normalen Gymnastikübungen zu unterscheiden, da sie uns nach innen führen sollen. Neben den zahlreichen Wirkungen von Dehnung und Kräftigung, wirken sie über die Kombination mit bewusstem Atmen auch auf die inneren Organe und Hormondrüsen und halten so unseren gesamten Organismus gesund. - Atmung
Die Atemübungen (Pranayama) lassen uns direkten Einfluss auf unsere Lebensenergie und unseren Geist nehmen. Sie können beruhigend wirken, gleichzeitig jedoch die Konzentration und Aufmerksamkeit steigern. - Entspannung
Durch Entspannung zwischen den Stellungen, sowie zu Beginn und Ende der Stunde lernen wir loszulassen und Körper und Geist die nötigen Ruhepausen zukommen zu lassen. Der permanente Wechsel von Anspannung und Entspannung im Yoga lässt sowohl An- als auch Entspannung effektiver werden. - Ernährung
Der Ernährung wird im Yoga zum einen deswegen so große Bedeutung zugemessen, weil unser Körper sich aus den Nährstoffen zusammensetzt, die wir ihm zuführen. (Du bist, was du isst!) Zum anderen hat sie auch direkt Einfluss auf unseren Geist, nicht nur über Koffein, Alkohol, ... sondern z.B. auch über den Konsum von Fleisch, da wir die Stresshormone mitverzehren, die das Tier bei der Schlachtung ausschüttet. - Positives Denken und Meditation
Positives Denken ist nicht im Sinne von Verleugnung der Realität zu verstehen, sondern eher als Änderung der Bewertung von Dingen, die wir permanent vornehmen. Gerade bei Ereignissen auf die wir keinen Einfluss haben (wie z.B. das Wetter), können wir uns entscheiden, ob wir lieber schlechtes Wetter mit schlechter Laune haben oder schlechtes Wetter mit guter Laune. Wobei es hier ganz wichtig ist, den Fokus nur bei der Bewertung/Verurteilung zu lassen. Wenn wir z.B. "negative Emotionen" empfinden, wie Trauer, Angst oder Ärger können wir diese annehmen, fühlen und positiv bewerten (z.B. im Sinne von Dankbarkeit, dass sie uns den Weg zeigen), wobei sie auch meist rasch wieder vorübergehen, oder aber verurteilen und dadurch noch verstärken.